In Deutschland sollen mehr als acht Millionen Menschen auf die bunten Dosen mit Energy Drinks zurückgreifen. Deren Versprechen: Sie sollen wach machen und im besten Fall auch die Konzentration, sowie Leistungsfähigkeit steigern. Mehr als drei Millionen Menschen sollen deutschlandweit sogar mehrmals wöchentlich zu den Energydrinks zurückgreifen [1]- Tendenz steigend. Obwohl der Verkauf derzeit noch ohne Altersbeschränkungen über die Ladentheke geht, sieht das in einigen Ländern Europas bereits anders aus. Auch in Deutschland ist bereits die Rede von einer Altersbeschränkung, um unter 16-Jährige von dem Konsum abzuhalten. Doch wieso eigentlich? Sind Energy Drinks schädlich oder gar gefährlich – und wenn ja, auf welche Alternativen kann dann zurückgegriffen werden?
Wissenswertes in der Kurzfassung
- Immer mehr Kinder und Jugendliche konsumieren bereits hohe Mengen an Energy Drinks
- Mischung von Energy Drinks und Alkohol ist besonders gefährlich
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft untersucht gesundheitliche Nachteile für Kinder und Jugendliche bereits
- Verkauf nur mit Altersbeschränkung bereits in der Planung
- Gesunde Energy Drinks können durchaus Vorteile bieten
- Immer mehr Supplement-Hersteller bieten gesunde Alternativen für Sportler an
Das ist in handelsüblichen Energy Drinks enthalten
Wer zu handelsüblichen Energy Drinks greift, spielt eine Lotterie der Zusatzstoffliste. Weil Energydrinks wach machen, die Konzentration verbessern und zusätzliche Energie liefern sollen, bestehen sie aus teils invasiven Zutaten. Letztere werden mit Zucker, Aromen und zahlreichen Zusatzstoffen angereichert, damit die Energydrinks ihren typisch süßen Geschmack, aber auch einen angenehmen Duft erhalten. Dieser spricht vor allem junge Menschen stark an. Unter anderem diese Zutaten sollte man erwarten, wenn man Energy Drinks im Supermarkt einkauft:
- Zucker
- Koffein
- Taurin
- Glucuronolacton
- Inosit
- Farbstoffe wie beispielsweise Chinolingelb (E104) oder Brillantblau (E133)
- Aromen
- Unter Umständen auch Vitamine
Dieser Cocktail an Inhaltsstoffen sorgt immer wieder für Negativ-Schlagzeilen. Und das, obwohl die Zutaten in Maßen eigentlich keine negativen Wirkungen mitbringen. Der Grund liegt darin, dass die Hersteller teils sehr hohe Mengen der Inhaltsstoffe miteinander kombinieren, um ihre Wirkversprechen auch umsetzen zu können. Der Energiekick wird durch hohe Mengen an Zucker, Taurin und Koffein verursacht. Die bitter schmeckenden Wirkstoffe werden dabei durch den hohen Zuckeranteil und Aromen möglichst gut verdeckt.
Diese Inhaltsstoffe können eine Gefahr darstellen
Warum liegt für viele Experten die Vermutung nahe, dass Energy Drinks ungesund sind? Das liegt unter anderem an den Farbstoffen: Die beispielsweise oben genannten Farbstoffe können für allergische Menschen durchaus bedenklich werden. Auch sind sie an sich unnötig, da wegen der bunten Aludosen ohnehin niemand auf die Farbe des eigentlichen Getränkes schaut. Auch setzen die Hersteller viele Vitamine in hohen Mengen zu: B-Vitamine und Vitamin C oder E sind teilweise in so hohen Konzentrationen enthalten, dass sie die empfohlene Tagesdosis um ein Vielfaches überschreiten.
Der Koffein-Gehalt der Energy-Drinks entspricht in den meisten Fällen dem einer Tasse Kaffee und darf gesetzlich nicht 320 Milligramm pro Liter überschreiten. Dies gilt aber nur für in Deutschland hergestellte Produkte, sodass ein Kauf der teils stark beworbenen Drinks im Internet für weniger sichere Mengen sorgen kann. Bis zu vier Energydrinks mit hierzulande zulässiger Koffein-Menge können täglich bedenkenlos getrunken werden – für Jungendliche und Kinder ist der Gehalt aber zu hoch, sodass es sich vor allem für die Zielgruppe der Hersteller um schädliche Mengen und Energy Drink Inhaltsstoffe handeln kann.
Laut der Vereine für unabhängige Gesundheitsberatung ist es vor allem die Mischung der verschiedenen Inhaltsstoffe in so hohen Mengen, die Sorgen bereitet [2]. Zu einigen der Inhaltsstoffe konnten Studien bisher noch nicht belegen, ob diese schädlich für die Gesundheit sind, oder nicht. Auch könnten die Inhaltsstoffe Wechselwirkungen miteinander eingehen und dadurch Nebenwirkungen oder Langzeitfolgen hervorrufen. Klar ist aber: Der Zuckergehalt der Energy Drinks ist sehr hoch: Schon ein bis zwei Dosen der Drinks können die empfohlene Tagesmenge überschreiten und daher die Gewichtszunahme fördern.
Was hat es mit Taurin, Inosit und Glucuronolacton auf sich?
Taurin und Glucuronolacton klingt für die meisten Käufer erst einmal nicht allzu vielsagend. Beide Wirkstoffe werden zugesetzt, damit Hersteller Versprechungen machen können: Sie sollen beispielsweise für den Energiekick sorgen, aber auch entgiftend wirken. So soll Taurin – genauer gesagt 2-Aminoethylsulfonsäure – zusammen mit Koffein belebende Wirkung zeigen und die Muskelleistung steigern. Glucuronolacton hingegen soll entgiftend wirken. Beide Stoffe werden jedoch vom Körper selbst in ausreichenden Mengen produziert [2] und sind daher nicht unbedingt so nützlich, wie es von Herstellern immer wieder beschrieben wird. Zudem gibt es bisher keine Studien, die Nachteile oder Vorteile der Wirkstoffe in Energy Drinks belegen – sodass man auch nicht behaupten kann, dass diese gesundheitsschädlich seien. Aufgrund der teils hohen Mengen in den Energy Drinks muss jedoch betont werden: Dies gilt nur, wenn man die Energydrinks nur in Maßen konsumiert. Eine zu hohe Zufuhr der Inhaltsstoffe kann nicht gesund sein.
Diese Nebenwirkungen sind bei üblichen Energydrinks bereits aufgefallen
Es gibt viele Nachteile, die Anwendern von Energy Drinks oder auch Eltern von Kindern und Jugendlichen, die diese häufig konsumieren, aufgefallen sind. Sogar Mediziner in den USA und Europa haben bereits Alarm geschlagen. Nicht umsonst hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft weine Studie zu dem Thema in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse Ende 2022 zu erwarten sind [3]. Eine kanadische Untersuchung bisheriger Studien zu dem Thema hat ergeben, dass sich bei übermäßigem Konsum von Energydrinks zahlreiche Nebenwirkungen zur Folge haben kann [4]. So sollen etwa ein Drittel der Probanden bei längerfristigem Konsum unter Schlaflosigkeit und Stress gelitten haben. Weiterhin hat sich bei mehr als 20 Prozent der Teilnehmer eine depressive Verstimmung bemerkbar gemacht. Diese Nebenwirkungen seien vor allem bei Jugendlichen aufgetreten, während bei Erwachsenen Schlafbeschwerden, zitternde Hände und Magen-Darm-Beschwerden vorwiegend verzeichnet wurden. Die Untersuchung empfiehlt den übermäßigen Konsum zu unterlassen – aber auch, den gleichzeitigen Konsum von Alkohol zu umgehen. Denn: Dieser hat die Symptome teilweise sogar verstärkt.
Eine weitere Untersuchung hat verdeutlicht, dass eine Koffeinvergiftung durch Energy Drinks bei jungen Menschen mit niedrigerer Toleranz Herz-Kreislauf-Probleme wie Herzrhythmusstörungen, und Tachykardie hervorrufen kann – und das unter Umständen sogar zum Tod führt. Daher wird es auch hier empfohlen, besser über die handelsüblichen Energydrinks aufzuklären [5] und den Zugang für Kinder und Jugendliche zumindest einzuschränken.
Ist auch mit langfristigen Energy Drinks Folgen zu rechnen?
Derzeit werden einige Studienergebnisse erwartet, die vor allem die langfristigen Folgen eines übermäßigen Energydrink Konsums beleuchten sollen. Ansonsten lässt sich nur vermuten, dass der hohe Zuckergehalt – ähnlich wie in bestimmten Softdrinks – nachteilige Wirkungen auf die Gesundheit hat. Wer täglich Energy Drinks und Kaffees zu sich nimmt, überschreitet zudem schnell die empfohlene Tagesmenge an Koffein, wodurch ebenfalls Nachteile für den Herz-Kreislauf entstehen. Die Vielzahl an Zusatzstoffen könnte für weitere Nachteile sorgen. Genau aus diesem Grund warnen Experten davor, jungen Menschen uneingeschränkten Zugriff zu gewähren. Erwachsene, die die Energy Drinks jedoch nur in Maßen und sehr bedacht zu sich nehmen, aber auch sonst gesund sind, dürften keine spürbaren Probleme erhalten und können sogar von dem “Wachmacher-Effekt” profitieren.
Besonders gefährlich: Energy Drinks und Alkohol
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat sich zu diesem Thema bereits geäußert: So stehen Energy Drinks bei übermäßigem Konsum und starker sportlicher Betätigung, aber auch bei der Mischung mit Alkohol in Verdacht, plötzliches Herzversagen zu begünstigen. Man vermutet, dass die Wirkstoffe Wechselwirkungen mit Alkohol hervorrufen könnten [6]. Diese Vermutung wurde verstärkt, nachdem das Bundesinstitut bei schwedischen Behörden Bewertungen zum Risiko eingeholt hat. Hier hatten bereits mehrere Todesfälle verdeutlicht, dass ein genauerer Zusammenhang dringend untersucht werden muss – vor allem junge Erwachsene brachen nach dem gemeinsamen Konsum von Energy Drinks und Alkohol auffallend häufig zusammen.
Dementsprechend müssen auch wir an dieser Stelle davon abraten, nach dem Konsum von handelsüblichen Energydrinks mit den oben genannten Inhaltsstoffen stark belastenden Sport zu treiben oder die Drinks zusammen mit Alkohol einzunehmen. Beide Fälle könnten eine übermäßige Anstrengung für Körper und Herz bedeuten.
Der Markt bietet gesunde Alternativen bereits in großer Auswahl
Zeichnen sich auch gesunde Energydrinks durch Nachteile aus?
Bei übermäßigem Konsum können auch gesunde Alternativen Nachteile mit sich bringen. Denn: Die Koffeinmenge empfohlener Art lässt sich auch hier leicht überschreiten. Aufgrund der deutlich sinnvolleren Mengen an Koffein und natürlichen Wachmachern ist es hier jedoch leichter, das Produkt auch bei intensiverem Konsum gut zu vertragen.
Energy Drinks stellen einen Nachteil für die Umwelt dar
Ein Problem von klassischen Supermarkt-Drinks ist, dass diese größtenteils nicht in Deutschland hergestellt werden und in Aluminiumdosen hergestellt werden. Dadurch hinterlässt die Produktion einen großen CO2-Fußabdruck. Besser sollten Hersteller gewählt werden, die ihre Produkte in Deutschland herstellen und auf einen direkten Vertrieb achten. Auch hier können die gesunden Alternativen von Supplement-Herstellern gut in den Vordergrund rücken.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen: Wer unbedingt Energy Drinks zu sich nehmen möchte, um lange Zocker- oder Partynächte besser zu überstehen, leistungsfordernde Phasen optimal hinter sich zu bringen oder beim Sport wacher zu sein, sollte unbedingt darauf achten, diese nur in Maßen zu nutzen. Auch ist es wichtig, auf gesündere Alternativen mit weniger Zucker und einer angenehmen Menge an Inhaltsstoffen ohne Zusätze zurückzugreifen, damit Wechselwirkungen zwischen den Zutaten vermieden werden können. Die wohl schmeckenden Synergy Produkte von More Nutrition beispielsweise sind in vielen verschiedenen Aromen erhältlich und kommen ganz ohne Zucker aus, sodass sie die eigene Gesundheit nicht gefährden – und deutlich weniger Nebenwirkungen vorweisen. Ganz nach dem Motto: Energiekick gerne, aber nicht um jeden Preis.
Quellen
[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/172253/umfrage/haeufigkeit-konsum-von-energydrinks/[2] https://www.ugb.de/lebensmittel-im-test/energy-drinks/
[3] https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2020/180-energydrinks.html
[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33211984/
[5] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28845841/
[6] https://www.bfr.bund.de/cm/343/neue_humandaten_zur_bewertung_von_energydrinks.pdf