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Freie Radikale, auch als reaktive Sauerstoffspezies (ROS) bekannt, sind instabile Moleküle, die ein oder mehrere ungepaarte Elektronen besitzen. Diese Instabilität macht sie hochreaktiv, da sie bestrebt sind, ihren Zustand durch das Stehlen von Elektronen von anderen Molekülen auszugleichen. Dieser Prozess kann die Funktion von Biomolekülen verändern und zu Zellschäden führen, einem Zustand, der als oxidativer Stress bezeichnet wird.1 Freie Radikale entstehen sowohl durch körpereigene Stoffwechselprozesse als auch durch äußere Einflüsse wie intensives Training, Rauchen, Luftverschmutzung, Sonnenstrahlung und Umweltgifte.1

Um eine übermäßige Ansammlung dieser reaktiven Moleküle zu verhindern, verfügt der Körper über ein komplexes Verteidigungssystem, das als antioxidatives Netzwerk bekannt ist. Dieses Netzwerk setzt sich aus verschiedenen Molekülen und Verbindungen zusammen, die als Antioxidantien agieren. Ihre Funktion ist es, freie Radikale zu neutralisieren und somit zellschützende und gesundheitsfördernde Eigenschaften zu entfalten.1 Zu den bekannten Antioxidantien gehören Vitamine wie A, C und E, aber auch körpereigene Stoffe wie Glutathion und N-Acetyl-Cystein sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie OPC und EGCG.1
Im Sportbereich ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Antioxidantien, insbesondere nach intensivem Training, eine verbreitete Praxis. Die Annahme dahinter ist, dass diese Supplemente den durch das Training verursachten oxidativen Stress reduzieren und so die Regeneration und den Trainingserfolg unterstützen.1 Die aktuelle wissenschaftliche Debatte stellt jedoch die Frage, ob diese Praxis tatsächlich vorteilhaft ist oder ob sie die gewünschten Trainingsanpassungen möglicherweise sogar beeinträchtigt.1 Die anfängliche Annahme, dass oxidativer Stress grundsätzlich schädlich ist und daher vollständig eliminiert werden sollte, hat sich in der Sportwissenschaft gewandelt. Es wird zunehmend klar, dass reaktive Sauerstoffspezies nicht nur schädlich sind, sondern auch eine entscheidende Rolle als Signalmoleküle für die zelluläre Anpassung spielen. Diese tiefere Erkenntnis verschiebt den Fokus von der bloßen Reduktion von oxidativem Stress hin zu einem intelligenten Management, das die positiven Effekte für die Leistungssteigerung nutzt.
Freie Radikale und oxidativer Stress: Ein zweischneidiges Schwert im Training
Intensives körperliches Training führt unweigerlich zu einer erhöhten Produktion reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) in den Muskelzellen, insbesondere in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen.1 Diese erhöhte ROS-Produktion ist ein natürlicher Bestandteil des Stoffwechselprozesses während und nach körperlicher Anstrengung. Während ein Überschuss an freien Radikalen zu oxidativem Stress führt, der Zellen und DNA schädigen kann, was wiederum vorzeitige Alterung, Muskelschäden und ein erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten begünstigt 1, ist die Rolle von ROS im Kontext des Trainings komplexer.
Ein gewisses Maß an oxidativem Stress, wie er physiologisch durch Training entsteht, ist nicht nur unbedenklich, sondern sogar essenziell für die körperlichen Anpassungsprozesse und die Steigerung der Leistungsfähigkeit.1 Dieses Phänomen wird als Hormesis-Prinzip bezeichnet, bei dem eine geringe Dosis eines Stressors eine positive, adaptive Reaktion des Organismus auslöst. Im Sport fungieren ROS als wichtige Signalmoppen, die zelluläre Signalwege aktivieren, welche für Muskelwachstum und -anpassung entscheidend sind.3
Im Krafttraining sind ROS beispielsweise an der Aktivierung von Proteinkinase B (Akt) und dem Mammalian Target of Rapamycin (mTOR)-Signalweg beteiligt. Diese Signalwege sind von zentraler Bedeutung für die Proteinsynthese und die Muskelhypertrophie, also das Wachstum der Muskelmasse.9 Bei Ausdauertraining spielen ROS eine wichtige Rolle bei der Aktivierung von Transkriptionsfaktoren wie Nuclear Factor-kappa B (NF-κB) und Peroxisome Proliferator-Activated Receptor Gamma Coactivator 1-alpha (PGC-1α). Diese Faktoren fördern die körpereigene antioxidative Kapazität der Muskeln und die mitochondriale Biogenese, was zu einer verbesserten Ausdauerleistung führt.9
Der Körper wird durch diesen „Trainingsstress“ widerstandsfähiger und baut seine eigene endogene antioxidative Kapazität auf.3 Regelmäßiges Training induziert somit einen antioxidativen Effekt, der dem Körper hilft, mit zukünftigen Belastungen besser umzugehen.11 Die Erkenntnis, dass ROS als Signalmoleküle für die Anpassung dienen, erklärt, warum eine übermäßige Neutralisierung dieser Moleküle durch hochdosierte Antioxidantien-Supplemente kontraproduktiv sein kann. Eine solche Intervention würde die notwendigen Signale für die Trainingsanpassung dämpfen und somit die positiven Effekte des Trainings abschwächen.
Die Studienlage: Was sagen die Forschungsergebnisse zu Antioxidantien-Supplementen?

Die wissenschaftliche Untersuchung der Auswirkungen von Antioxidantien-Supplementen auf Krafttraining und Muskelstoffwechsel ist nach wie vor begrenzt, da solche Studien in der Regel komplex, zeitaufwendig und kostspielig sind.1 Historisch betrachtet gab es auch eine gewisse Skepsis gegenüber synthetischen Vitaminen, die teilweise als „Drugs looking for diseases“ vermarktet wurden, um einen Bedarf zu schaffen, wo möglicherweise keiner bestand.13
Eine oft zitierte Studie von Paulsen et al. (2014) untersuchte die Effekte von hochdosiertem Vitamin C (1000 mg) und Vitamin E (235 mg) bei Freizeitkraftsportlern über einen Zeitraum von zehn Wochen.1 Die Ergebnisse zeigten, dass die Gruppe, die Antioxidantien erhielt, eine signifikant geringere Aktivierung der MAPK-Proteine p38 und Erk1/2 aufwies. Diese Proteine sind entscheidend für die Weiterleitung muskelaufbauender (anaboler) Signale an die Muskulatur.1 Obwohl in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in der Zunahme der Muskelmasse (Hypertrophie) zwischen den Gruppen festgestellt wurden, zeigte die Placebogruppe größere Kraftzuwächse bei bestimmten Übungen wie Bizepscurls.1
Diese Beobachtung, dass hochdosierte Antioxidantien die Aktivierung zellulärer Signalwege reduzieren können, ist von großer Bedeutung. Es wird deutlich, dass die Störung dieser Signalwege, die durch ROS initiiert oder potenziert werden (z.B. NF-κB, PGC-1α für Ausdauer; mTOR für Krafttraining), die vorteilhaften Anpassungen an das Training beeinträchtigen kann.3 Dies bedeutet, dass selbst wenn eine sichtbare Hypertrophie nicht unmittelbar gehemmt wird, die zugrunde liegende zelluläre Signalgebung für die Anpassung kompromittiert sein kann, was potenziell zu suboptimalen langfristigen Erfolgen oder einer reduzierten Belastbarkeit führt.
Weitere Studien und Meta-Analysen untermauern diese Bedenken. Es gibt Hinweise darauf, dass eine chronische Einnahme der meisten Antioxidantien einen schädlichen Effekt auf die sportliche Leistung haben kann.7 Ein Review zur Vitamin-C-Supplementierung und sportlicher Leistung zeigte gemischte Ergebnisse, wobei vier Studien signifikant negative Effekte und vier weitere tendenziell negative Effekte auf die Leistung aufwiesen.7 Insgesamt gibt es keine überzeugenden Beweise dafür, dass eine Supplementierung mit Antioxidantien die Trainingsanpassungen verbessert.3 Im Gegenteil, sie können die zellulären Abwehrmechanismen, die normalerweise durch trainingsinduzierte ROS angeregt werden, abschwächen.3
Einige Substanzen, wie N-Acetylcystein (NAC), könnten bei seltener, akuter Einnahme die Ausdauerleistung verbessern und Muskelermüdung reduzieren.7 Eine chronische Einnahme von NAC zeigt jedoch ebenfalls negative Effekte auf die Leistung. Zudem ist die orale Bioverfügbarkeit von NAC gering, weshalb Leistungssportler teilweise auf Infusionen zurückgreifen, was ethische Fragen aufwirft.7
Ein weiteres kritisches Phänomen ist die prooxidative Wirkung von Antioxidantien bei Überdosierung. Stoffe können je nach Umfeld und Konzentration sowohl als Antioxidantien als auch als Prooxidantien wirken.1 Hohe Dosen isolierter Antioxidantien können das empfindliche Gleichgewicht im antioxidativen Netzwerk des Körpers stören und selbst zu oxidativem Stress beitragen.1 Untersuchungen zeigen, dass hochdosierte isolierte Antioxidantien nicht nur keine lebensverlängernde Wirkung erzielen, sondern im Fall von Vitamin E sogar mit einer erhöhten vorzeitigen Sterblichkeit in Verbindung gebracht werden.1 Auch im Kontext von Krebserkrankungen wurden negative Effekte beobachtet, wobei Antioxidantien in einigen Fällen das Tumorwachstum oder die Metastasierung förderten.7 Dies unterstreicht die Komplexität des Redox-Gleichgewichts im Körper: Es geht nicht darum, freie Radikale vollständig zu eliminieren, sondern ein dynamisches Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, das für optimale Zellfunktionen und Anpassungsprozesse unerlässlich ist. Eine einfache Erhöhung der Antioxidantienzufuhr durch Supplemente ist daher nicht zwangsläufig vorteilhaft und kann die fein abgestimmten körpereigenen Regulationssysteme stören.
Natürliche Antioxidantien: Der überlegene Weg für Sportler
Obwohl der Körper einige Antioxidantien wie Glutathion selbst produziert, ist er für eine ausreichende Versorgung auch auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen.2 Die Zufuhr von Antioxidantien über vollwertige Lebensmittel ist dem Konsum isolierter Supplemente in der Regel überlegen. Natürliche Antioxidantien in Obst und Gemüse liegen in einer komplexen Matrix weiterer Stoffe vor, darunter sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralien. Diese Verbindungen wirken synergetisch, was bedeutet, dass ihre kombinierte Wirkung die Summe ihrer Einzelwirkungen übertrifft und zu positiven gesundheitlichen Effekten führt.1 Diese „Teamarbeit“ natürlicher Verbindungen ist künstlich kaum reproduzierbar und ermöglicht eine optimale Verwertung durch den Körper.6 Die Überlegenheit der Lebensmittelmatrix liegt darin begründet, dass der Körper evolutionär darauf ausgelegt ist, Nährstoffe aus komplexen Nahrungsmitteln zu verarbeiten, nicht aus isolierten Chemikalien. Dies ist ein starkes Argument gegen die primäre Abhängigkeit von Nahrungsergänzungsmitteln.
Ein besonderer Fokus liegt auf Polyphenolen, einer großen Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe, die in Lebensmitteln wie Beeren, Trauben, Kirschen, grünem Tee und Kakao reichlich vorkommen.8 Polyphenole zeigen vielversprechende antioxidative, entzündungsmodulierende und immunstärkende Eigenschaften.6 Im Gegensatz zu hochdosierten isolierten Vitaminen, die Trainingsanpassungen beeinträchtigen können, scheinen Polyphenole Vorteile für die Regeneration und Entzündungshemmung zu bieten, ohne die gleichen negativen Auswirkungen auf die Anpassungssignale zu haben. Meta-Analysen deuten darauf hin, dass die Einnahme von Polyphenolen die Erholung der Muskelkraft um etwa 7% verbessern und Muskelschmerzen nach Belastung um etwa 4% reduzieren kann.18 Studien haben auch eine Reduktion von Entzündungsmarkern und Infekten der oberen Atemwege bei Marathonläufern gezeigt, die polyphenolreiche Getränke konsumierten.19 Die differenzierte Wirkung von Polyphenolen, die sich von der einfacher Vitamine unterscheidet, könnte auf ihren komplexen Metabolismus und ihre vielfältigen Strukturen zurückzuführen sein.8 Dies eröffnet die Möglichkeit, dass spezifische natürliche Verbindungen wie Polyphenole für Sportler vorteilhaft sein können, was eine nuanciertere Empfehlung im Vergleich zu einer pauschalen Warnung vor allen Antioxidantien ermöglicht.
Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht über natürliche Quellen von Antioxidantien, die für Sportler besonders wertvoll sind:
Tabelle 1: Top-Quellen natürlicher Antioxidantien für Sportler
Lebensmittel | Enthaltene Antioxidantien | Spezifische Vorteile für Sportler/Gesundheit |
Blaubeeren, Aronia, Johannisbeeren, Holunder, Erdbeeren, Kirschen | Anthocyane, Flavonoide, Vitamin C, Ellagsäure, Polyphenole | Schutz vor Zellschäden, Entzündungshemmung, schnellere Regeneration, Reduktion von Muskelschmerzen, Immunstärkung 6 |
Dunkle Schokolade (min. 70% Kakao) | Flavonoide, Polyphenole | Antioxidative Wirkung, Verbesserung der Durchblutung 8 |
Grüner Tee | Catechine, Polyphenole | Entzündungshemmend, antioxidativ, Unterstützung des Stoffwechsels 6 |
Spinat, Grünkohl, Brokkoli | Beta-Carotin, Vitamin E, Vitamin C, Zeaxanthin, sekundäre Pflanzenstoffe | Zellschutz, Unterstützung der Regeneration, Immunstärkung 6 |
Walnüsse, Pekannüsse, Mandeln, Chiasamen | Vitamin E, Polyphenole, Selen | Zellschutz, gesunde Fette, Unterstützung des Immunsystems 8 |
Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen) | Vitamin C | Immunstärkung, Radikalfänger 8 |
Tomaten | Lykopin, Flavonoide | Zellschutz, insbesondere der Zellmembranen 8 |
Knoblauch | Allicin | Antioxidative und entzündungshemmende Wirkung 8 |
Krillöl, Algen | Astaxanthin | Eines der stärksten Antioxidantien, Zellschutz 21 |
Traubenkerne (OPC) | Oligomere Proanthocyanidine (OPC) | Stark antioxidativ, verstärkt Wirkung von Vitamin C und E 8 |
Timing und Dosierung: Die richtige Strategie für den Antioxidantien-Konsum
Basierend auf den aktuellen Forschungsergebnissen ist das Timing der Antioxidantien-Zufuhr für Sportler von entscheidender Bedeutung. Um die für die Muskelanpassung notwendigen Signalwege nicht zu stören, wird empfohlen, hochdosierte antioxidativ wirkende Vitamine und Substanzen möglichst weit vom Training fernzuhalten.1 Dies gilt insbesondere für intensive Belastungen, bei denen die körpereigenen Anpassungsprozesse durch ROS-Signale besonders aktiv sind.4 Eine Zufuhr direkt vor oder unmittelbar nach dem Training könnte diese essenziellen Signale dämpfen und somit den Trainingseffekt beeinträchtigen.
Stattdessen sollte eine ausgewogene Zufuhr von Antioxidantien über den gesamten Tag verteilt erfolgen. Eine nährstoffreiche Ernährung, die kontinuierlich Antioxidantien liefert, unterstützt das körpereigene antioxidative Netzwerk, ohne die akuten Trainingsanpassungen zu beeinträchtigen.2 Dies gewährleistet eine konstante Versorgung und hilft dem Körper, sein Redox-Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.
Eine Nuance im Timing betrifft Polyphenole. Während für hochdosierte isolierte Vitamine Vorsicht geboten ist, könnten Polyphenole eine Ausnahme darstellen. Akute Polyphenol-Supplementierung, beispielsweise 300 mg ein bis zwei Stunden vor Belastung, wurde zur potenziellen Leistungssteigerung untersucht.18 Auch zur Erholungsförderung wurden positive Effekte nach Belastung beobachtet.18 Dies deutet darauf hin, dass nicht alle „Antioxidantien“ identisch wirken und dass bestimmte natürliche Verbindungen wie Polyphenole möglicherweise auch im Zusammenhang mit dem Training vorteilhaft sein können, insbesondere zur Unterstützung der Regeneration. Wichtig ist jedoch die Qualität des Supplements und die Tatsache, dass genaue Dosierungen und Anwendungsprotokolle für Polyphenole noch nicht vollständig standardisiert sind.18Diese differenzierte Betrachtung ermöglicht präzisere und evidenzbasierte Empfehlungen, die zwischen potenziell schädlichen isolierten Vitaminen und potenziell nützlichen natürlichen Verbindungen unterscheiden.
Ganzheitliche Regeneration: Antioxidantien als Teil des Gesamtbildes
Es ist von großer Bedeutung zu verstehen, dass Antioxidantien, selbst aus natürlichen Quellen, nur einen kleinen, wenn auch unterstützenden, Teil des komplexen Regenerationsprozesses im Sport darstellen.1 Die Wirksamkeit von Antioxidantien oder deren Supplementierung ist nur dann relevant, wenn die grundlegenden Faktoren für Leistung und Regeneration bereits optimiert sind. Dies bedeutet, dass die Priorität auf den essenziellen Säulen der Regeneration liegen sollte:
- Kohlenhydrate: Sie sind entscheidend für das Auffüllen der Glykogenspeicher, die während des Trainings entleert werden.22 Besonders wichtig ist die Zufuhr innerhalb der ersten Stunden nach dem Training, idealerweise 1,2 bis 1,5 Gramm Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht pro Stunde. Dabei sollten mehrere kleinere Portionen und Lebensmittel mit hohem oder mittlerem glykämischen Index bevorzugt werden, um eine schnelle Wiederherstellung der Energiespeicher zu gewährleisten.22
- Proteine: Sie sind die Grundbausteine der Muskeln und unerlässlich für Muskelreparatur und -wachstum (Hypertrophie).24 Für Sportler wird eine Proteinzufuhr von 1,2 bis 2,0 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag empfohlen.22 Eine Menge von etwa 20 Gramm tierischem Eiweiß direkt nach einer Trainingseinheit kann die Muskelproteinsynthese maximieren.22 Schnell verdauliche Proteinquellen wie Whey-Protein sind hierfür ideal.24 Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch pflanzliche Proteine effektiv sind, insbesondere wenn verschiedene Quellen kombiniert werden, um ein vollständiges Aminosäurenprofil zu gewährleisten.25
- Kreatin: Als eines der am besten erforschten Supplemente hat Kreatin nachweislich positive Effekte auf Kraft, Explosivität und die Förderung der Regeneration.24 Eine tägliche Einnahme von 3 Gramm Kreatinmonohydrat in Kombination mit intensivem Krafttraining wird als sicher und effektiv angesehen.24
Die Erkenntnis, dass die „Feinheiten“ der Antioxidantien erst dann relevant werden, wenn grundlegende Faktoren wie Training, Ernährung und Regeneration zu 100% eingehalten werden 1, ist eine zentrale Botschaft. Dies unterstreicht eine klare Hierarchie der Bedeutung: Die Optimierung dieser fundamentalen Aspekte wird signifikant größere Vorteile für Leistung und Erholung bringen als die alleinige Konzentration auf marginale, und potenziell sogar negative, Effekte isolierter Antioxidantien-Supplemente.
Effektive Regeneration ist ein komplexes Zusammenspiel aus adäquatem Trainingsreiz, einer nährstoffreichen und ausgewogenen Ernährung (insbesondere mit ausreichend Kohlenhydraten und Proteinen), ausreichend Schlaf und effektivem Stressmanagement.10 In diesem Gesamtbild fungieren Antioxidantien aus natürlichen Quellen eher als ein „unsichtbarer Schutzschild im Hintergrund“ 10, der die allgemeine Zellgesundheit und das antioxidative Gleichgewicht unterstützt, ohne jedoch die primären Hebel für sportlichen Erfolg zu ersetzen.
Fazit und praktische Empfehlungen für Sportler
Die Analyse der wissenschaftlichen Literatur zum Thema Antioxidantien nach dem Training offenbart ein nuanciertes Bild, das über die anfänglich vereinfachte Annahme hinausgeht. Es hat sich gezeigt, dass freie Radikale nicht per se schädlich sind, sondern eine wichtige Rolle als Signalgeber für essenzielle muskuläre Anpassungsprozesse spielen. Diese Erkenntnis, dass ein physiologisches Maß an oxidativem Stress für den Körper notwendig ist, um widerstandsfähiger zu werden und seine Leistungsfähigkeit zu steigern, ist ein fundamentaler Paradigmenwechsel in der Sportwissenschaft.
Hochdosierte, isolierte Antioxidantien, insbesondere Vitamin C und E, können diese essenziellen Anpassungsreaktionen des Körpers beeinträchtigen, indem sie die notwendigen zellulären Signalwege dämpfen. Studien deuten darauf hin, dass die chronische Einnahme solcher Supplemente die Trainingsanpassungen nicht verbessert, sondern sogar negative Auswirkungen auf die Leistung haben kann und unter Umständen eine prooxidative Wirkung entfaltet.
Im Gegensatz dazu sind natürliche Antioxidantien aus einer vielfältigen, vollwertigen Ernährung die überlegene Wahl. Sie liegen in einer komplexen Nährstoffmatrix vor, die synergetisch wirkt und vom Körper optimal verwertet wird. Polyphenole, eine Untergruppe natürlicher Antioxidantien, zeigen vielversprechende Vorteile für Regeneration und Entzündungshemmung und könnten eine Ausnahme in der allgemeinen Vorsicht gegenüber Antioxidantien-Supplementen darstellen.
Für Sportler ergeben sich daraus klare, umsetzbare Handlungsempfehlungen:
- Fokus auf vollwertige Ernährung: Priorisieren Sie eine bunte und vielfältige Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Nüssen, Samen und Vollkornprodukten ist. Diese Lebensmittel liefern ein breites Spektrum an natürlichen Antioxidantien in ihrer optimalen Matrix.6
- Timing ist entscheidend: Vermeiden Sie die Einnahme hochdosierter isolierter Antioxidantien direkt vor oder nach dem Training, um die natürlichen Anpassungsprozesse nicht zu stören.1 Verteilen Sie die Zufuhr natürlicher Antioxidantien stattdessen über den gesamten Tag.
- Polyphenole gezielt nutzen: Erwägen Sie die gezielte Zufuhr polyphenolreicher Lebensmittel oder qualitativ hochwertiger Extrakte zur Unterstützung der Regeneration, besonders in Phasen hoher Belastung. Hierbei ist jedoch auf die Qualität und wissenschaftlich fundierte Dosierungen zu achten.18
- Supplemente bewusst einsetzen: Nahrungsergänzungsmittel sollten nur bei einem nachgewiesenen Mangel oder für spezifische, evidenzbasierte Ziele eingesetzt werden. Sie sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.6
- Grundlagen zuerst: Konzentrieren Sie sich auf die Optimierung der Fundamente sportlicher Leistung: ein adäquates Training, eine ausreichende Zufuhr von Protein und Kohlenhydraten sowie genügend Schlaf. Diese Faktoren sind die größten Hebel für Leistungssteigerung und Regeneration.1
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein fundiertes Verständnis der Rolle von freien Radikalen und Antioxidantien im Sport dazu beiträgt, fundierte Entscheidungen zu treffen, die den Trainingserfolg maximieren und die Gesundheit langfristig fördern.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Sind Antioxidantien entzündungshemmend?
Ja, viele Antioxidantien, insbesondere Polyphenole, wirken entzündungshemmend. Sie neutralisieren freie Radikale, die Entzündungsprozesse im Körper fördern können, und tragen so zur Reduktion von Entzündungen bei.6
Was ist das beste Antioxidans für Sportler?
Es gibt nicht das eine „beste“ Antioxidans. Die Forschung zeigt, dass eine Vielfalt an Antioxidantien aus natürlichen Quellen am effektivsten ist, da sie synergetisch wirken und sich gegenseitig in ihrer Schutzfunktion unterstützen.2 Besonders potente natürliche Antioxidantien, die in Studien hervorgehoben werden, sind Astaxanthin (z.B. in Krillöl/Algen), OPC (aus Traubenkernen) und Anthocyane (z.B. in Aroniabeeren).17
Sollte ich Antioxidantien-Supplemente nehmen, wenn ich sehr hart trainiere?
Für die meisten Sportler ist eine Supplementierung mit hochdosierten, isolierten Antioxidantien nicht empfehlenswert. Sie können die natürlichen Anpassungsprozesse des Körpers an das Training stören, indem sie die notwendigen Signalwege dämpfen.1 Nur bei extrem intensivem Training, wo der oxidative Stress ungewöhnlich hoch ist, könnte ein Nutzen nicht gänzlich ausgeschlossen werden, die Evidenz hierfür ist jedoch begrenzt und bedarf weiterer Forschung.4
Kann ich zu viele Antioxidantien bekommen?
Ja, insbesondere durch hochdosierte isolierte Nahrungsergänzungsmittel. Hohe Dosen von Antioxidantien können eine prooxidative Wirkung entfalten, was bedeutet, dass sie unter bestimmten Bedingungen selbst zu oxidativem Stress beitragen und das empfindliche Gleichgewicht im Körper stören können.1 Eine Überdosierung durch natürliche Lebensmittel ist hingegen unwahrscheinlich.
Was ist der ORAC-Wert und ist er relevant?
Der ORAC-Wert (Oxygen Radical Absorbance Capacity) ist ein Laborwert, der die antioxidative Kapazität eines Lebensmittels unter Laborbedingungen misst.8 Verbraucherschützer halten ihn jedoch für irreführend, da er sich nicht direkt auf die tatsächliche Wirkung im menschlichen Körper übertragen lässt und somit keine verlässliche Aussagekraft für die gesundheitlichen Vorteile im Menschen besitzt.8
9. Quellenverzeichnis
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- „Höchstmengenvorschläge für Vitamin E in Lebensmitteln inklusive Nahrungsergänzungsmitteln“.BfR. 1
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- Sousa, C. V., et al. (2017). The Antioxidant Effect of Exercise: A Systematic Review and Meta-Analysis. Sports Medicine, 47(2), 277-293. 11
- Braakhuis, A. J. (2015). Effect of dietary antioxidants on sport performance: a review. Annals of Nutrition and Metabolism, 67(4), 211-224. 14
- Mason, S. A., et al. (2016). The effect of antioxidant supplementation on skeletal muscle adaptations to exercise training. Journal of Physiology, 594(17), 4985-5001. 3
- Paulsen, G., et al. (2015). Ade, Vitamin C und E! SRF Wissen. 4
- Scherr, J. et al. (2012): Effect of polyphenol-rich non-alcoholic beer on inflammation and upper respiratory tract infections after marathon running. Medicine & Science in Sports & Exercise, 44(7), 1200–1208. 19
- Mendoza, D. et al. (2024): Polyphenol-rich berry supplementation and endurance performance: A randomized controlled trial. Journal of Functional Foods, 110, 105661. 19
- Vauzour, D. et al. (2010): Polyphenols and human health: prevention of disease and mechanisms of action. 19
- Carey et al. (2021). Polyphenol Consumption and Recovery from Exercise-Induced Muscle Damage: A Systematic Review and Meta-Analysis. Sports Med. 18
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- Singla RK, Dubey AK, Garg A, et al. Natural Polyphenols: Chemical Classification, Definition of Classes, Subcategories, and Structures. J AOAC Int. Sep 01 2019;102(5):1397-1400. 18
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