Agmatin war eine ganze Zeit lang in aller Munde. Es wurde sehr viel von brutalem Pump bereits bei Dosierungen von unter einem Gramm berichtet. Des Weiteren waren die Hinweise auf darüber hinausgehende Wirkungsbereiche äußerst vielversprechend. So richtig bekannt wurde Agmatin, bzw. die Verbindung Agmatin Sulfat, dann – wie so oft – erst in Folge seines Verbotes.
Das Verbot von Agmatin begründet sich jedoch nicht darauf, dass Agmatin schädlich ist oder Nebenwirkungen bei normaler Anwendung birgt. Es liegt schlicht daran, dass es sich um einen neuen Wirkstoff bzw. neues Lebensmittel handelt, das vor dem 15. Mai 1997 in der EU noch nicht im Umlauf war. Somit wurde Agmatin als Novel Food eingestuft und bedarf vor dem Inverkehrbringen eines aufwändigen und teuren Zulassungsverfahrens.
Agmatin war vor der Einstufung als „nicht verkehrsfähig“ aufgrund seiner potenten Wirkung und der besseren Verfügbarkeit ggü. L-Arginin in diversen Supplements, vor allem aber Pump-Boostern namenhafter Hersteller, enthalten. Es handelt sich also um keine „Underground-Substanz“, wie z.B. DMAA, DMBA oder DMHA!
Zu den Pump-Boostern, in denen Agmatin Pulver enthalten war, zählten Kickdown von Zec+ und Crank von ESN.
Im folgenden Guide werden wir klären,
- was Agmatin genau ist,
- wie und warum es wirkt,
- was die Vorteile ggü. anderen Pump-Wirkstoffen sind,
- wie die Studienlage ist
- ob bzw. wo man aktuell ohne Probleme und seriös Agmatin kaufen kann,
- und was man bei der Einnahme beachten sollte.
Bei Agmatin handelt es sich um ein Stoffwechselprodukt, auch Metabolit genannt, der bekannten Aminosäure L-Arginin. Es wird unter Decarboxylierung aus L-Arginin gebildet. In Supplementen kommt es als Agmatin Sulfat, also als Salz der Schwefelsäure, vor.
Was theoretisch gefährlich und chemisch klingt, ist in der Realität eher gesundheitsförderlich. Sulfate werden bei Verdauungsproblemen erfolgreich eingesetzt. Heilwässer der anerkannten deutschen Heilbrunnen enthalten z.B. mindestens 1.200mg Sulfat pro Liter.[1]
Somit dürfte die Unbedenklichkeit und Wirkungsweise von Agmatin einleuchten.
Agmatin wird in unseren Neuronen gespeichert und bei Aktivierung freigesetzt. Deshalb wird Agmatin als Neurotransmitter eingeordnet. In dieser Funktion kann Agmatin Schmerzempfinden reduzieren (nicht die Ursache des Schmerzes!!!) und Stickoxidsynthaseenzyme hemmen. Zusätzlich konnte in einer Studie eine Steigerung der Stickoxidproduktion festgestellt werden. Mehr dazu bei den Vorteilen von Agmatin.
Anders als bei L-Arginin und L-Citrullin wird die Wirkung also nicht nur durch eine Umwandlung in Stickstoffmonoxid erreicht.
Durch die Hemmung der Stickoxidsynthaseenzyme wird letztlich eine Gefäßentspannung erreicht, was wiederum eine verbesserte Durchblutung zur Folge hat, wodurch Stoffwechselprodukte effektiver abtransportiert und Produkte, die relevant für die Energiebereitstellung sind, effektiver an den Muskel transportiert werden können. Diese Wirkung ist letztlich mit der einer gesteigerten Stickoxidkonzentration vergleichbar, die parallel geschieht.
Dies hat eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit besonders im Bereich von Belastungszeiten ab 30 bis 90 Sekunden (während der anaeroben-laktaziden Energiebereitstellung) sowie der Regenerationsdauer zwischen und nach Belastungen zum Effekt.
Ebenfalls wird häufig davon berichtet, dass durch Stickoxidkonzentration steigernde Supplemente ein anstehender „Muskelkater“ deutlich reduziert wird. Dieser Umstand liegt aller Wahrscheinlichkeit nach am schnelleren Abtransport von Laktat und Ammoniak, die bei der anaeroben laktaziden Energiebereitsstellung Sekunden anfallen.
Agamtin wirkt dabei anders als L-Arginin und L-Citrullin. Es findet keine direkte Umwandlung in Stickoxid statt.
Studien zu Agmatin
Agmatin ist leider (noch) nicht in dem Umfang erforscht, wie z.B. Kreatin. Neben der grundlegenden biochemisch nachvollzieh- und belegbaren Wirkung in Form der Steigerung der Stickoxidkonzentration, gibt es noch die ein oder andere aussagekräftige Studie mit gutem Design. Neben natürlich auch Studien, deren Ergebnis weiterer Forschungen bedarf. Wir haben mal die interessantesten Vertreter herausgesucht.
Die Wirkung von Agmatin auf das Schmerzempfinden
In einer placebokontrollierten Studie (doppelblind und randomisiert) wurde Agmatin Sulfat bei Personen mit Bandescheibenvorfall verabreicht. Die Teilnehmer der jeweiligen Agmatin-Gruppe berichteten von einem signifikant reduzierten Schmerzempfinden. Gemessen wurde das Schmerzempfinden über den anerkannten „Short-Form McGill Pain Questionnaire“ Schmerzindex.
Das Ergebnis der repräsentativen Studie war, dass Agmatin Sulfat eine sichere und wirksame Behandlung bei Schmerzen, verursacht durch Bandscheinbenvorfällen, darstellt und somit hierfür in Betracht gezogen werden sollte.[2]
Die Wirkung von Agmatin auf Depressionen
Das Ergebnis klingt sehr viel versprechend, jedoch muss man hier das Studiendesign kritisch betrachten. Bei den Probanden, die unter einer diagnostizierten unipolaren Depression litten und nicht unter Medikation standen, wurde bei der oralen Einnahme von 2-3 g durchgehend von einer Besserung der depressiven Symptome berichtet.
Jetzt der Haken an der Studie. Die Studie hatte lediglich drei Teilnehmer und ist somit wenig repräsentativ. Dennoch ein interessantes Wirkspektrum, was nicht abwegig erscheint, wenn man die Wirkung von Agmatin als Neurotransmitter berücksichtigt.[3]
Die Wirkung von Agmatin auf die Insulinsensivität
In dieser Untersuchung wurde bei Ratten über eine hoch fruktosehaltige Ernährung (HFE) eine Insulinresistenz verursacht. Anschließend wurde Agmatin oral in einer Menge von 10 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag über 12 Wochen verabreicht. Das Ergebnis hat überrascht.
Die durch die HFE verursachte Insulinresistenz wurde signifikant verringert. Auch der Serumtriglycerid-, Lipoporteincholesterinspiegel wurde durch Agmatin reduziert. Das alles ließ die Schlussfolgerung zu, Agmatin habe ein therapeutisches Potential zur Behandlung und auch Vorbeugung von Insulinresistenzen, eines der Volksleiden in der westlichen Welt. Es konnte auch der Wirkungspfad nachvollzogen werden (Unterdrückung SREBP-1c, mTOR und GLUT-2 in der Leber), die Ausführung würde aber den Rahmen sprengen.[4]
👨⚕️Wechselwirkungen von Agmatin – wichtig für die Einnahme!
Aufgrund seiner Funktion als Neurotransmitter gibt es Wechselwirkungen mit Rezeptoren. Dies sorgt bei der ein- oder anderen Substanz für synergistische, als verstärkende Wirkung. So z.B. bei Opiaten (Morphin) und bei Cannabinoiden über die gesteigerte Signalwirkung des CB1-Rezeptors. Weitere Synergieeffekte mit anderen Stoffen sind denkbar.
Agmatin wirkt aber nicht nur synergestisch. Es gibt ebenfalls kontraproduktive Wechselwirkungen. So z.B. mit Yohimbin, denn Agmatin Sulfat aktiviert genau den Rezeptor, den Yohimbin hemmen soll. Auch mit Kreatin sollte Agmatin nicht gleichzeitig eingenommen werden. Hier gibt es gegensätzliche Wirkungen auf bestimmte Signalwege.
Ebenfalls sehr wichtig und oft nicht bedacht ist, dass Agmatin nicht direkt zusammen mit L-Arginin und auch nicht mit Nahrungsprotein eingenommen werden sollte, da L-Arginin, was in jedem vollständigen Protein enthalten ist, den gleichen Transporter nutzt.
Vorteile von Agmatin
Pump Wirkstoffe, die direkt auf die Stickoxidkonzentration wirken, gab es ja bereits schon länger und sind auch weiterhin offiziell verkehrsfähig. Dazu zählt L-Arginin mit seinen Verbindungen, wie L-Arginin HCL und L-Arginin AKG sowie L-Citrullin in seiner Verbindung mit Malat. Warum also überhaupt zu Agmatin greifen?
Agmatin bietet sowohl gegenüber L-Arginin, als auch L-Citrullin Vorteile. Der Vorteil gegenüber L-Arginin liegt darin, dass Agmatin eine wesentlich bessere Verfügbarkeit bietet. Oral zugeführtes L-Arginin steigert die Stickoxidkonzentration geringer. L-Citrullin als Vorstufe von L-Arginin ist da schon wesentlich effektiver und steigert die Stickoxidkonzentration deutlich mehr. In Kombination soll der Effekt am stärksten sein.[5]
Für eine optimale Wirkung sind also L-Arginin und L-Citrullin als Malat in einer Menge von etwa 4-6g und 6-8g notwendig, um einen Effekt zu erzeugen. Bei diesen Mengen kommt der unangenehme Geschmack von L-Arginin, egal ob als HCL oder AKG und der stark säuerliche Geschmack von Citrullin deutlich heraus.
Agmatin hingegen wirkt von der Effektstärke mindestens so, wie eine Kombination aus L-Arginin und L-Citrullin. Es stimuliert die Stickoxidproduktion etwa um das Dreifache.[6] Und das bei einer wesentlich geringeren Dosierung und fast geschmacksneutral.
Test und Erfahrungen zu Agmatin
Natürlich haben wir das 4YOURVEINZ Agmatine von BPS-Pharma getestet, bevor wir es guten Gewissens empfehlen. Viel gibt es hier nicht zu schreiben: Schmeckt neutral und wirkt. Ok, ein paar Worte zu unserer Erfahrung doch noch verlieren:
Wir haben verschiedenen Dosierungen getestet. Da die Dosierung recht fein ist und bereit bei unter einem Gramm beginnt, haben wir eine Feinwaage verwendet. Angefangen wurde mit den empfohlenen 0,5 Gramm pro Portion. Hier konnten wir ehrlich gesagt keine spürbare oder sichtbare Wirkung feststellen. Bei 1 Gramm sah dies schon anders aus. Eine gesteigerte Vaskularität war erkennbar, wenn auch sie nicht an einen Stack von 6g Arginin und 8 g Citrullin herankam. Demzufolge haben wir die Dosierung weiter hochgeschraubt und sind mit 1,5 Gramm ins Training.
Und hier war sie. Die Wirkung von der in diversen Foren und im Bekanntenkreis berichtet wurde. Ein schöner Pump und eine ausgeprägte Vaskularität. Vom Gefühl etwas anders als bei L-Arginin und L-Citrullin. Man fühlte sich weniger eingeengt durch den Pump, obwohl dieser visuell ähnlich stark war. Interessant war auch das verminderte Muskelbrennen im höheren Wiederholungsbereich, das noch einen ticken weniger war, als üblicherweise bei L-Arginin und L-Citrullin. Wir vermuten es liegt an der schmerzreduzierenden Wirkung in Kombination mit dem verbesserten Abtransport des Laktats. Bei L-Arginin und L-Citrullin wird ja nur letzteres erreicht.
Bei 2,0 g konnte die Wirkung nicht mehr spürbar gesteigert werden. Ebenso mit 2,5 g, weshalb wir dann auch nicht weiter gesteigert haben. Bei uns war der Sweet-Spot somit mit 1,5 g erreicht.
Verpackung des 4YOURVEINZ Agmatin von BPS-Pharma
Die Handschrift von BPS-Pharma findet sich natürlich auch auf dem Etikett wieder. Das Design ist auffällig und stylisch. Da das Agmatin zur Hard-Level Series gehört, ist die Farbgestaltung etwas schlichter, als bei den Boostern und dem Vitaminizer. Es ist ähnlich, wie bei den Zink-Tabletten. Die Dose ist eine robuste Standarddose, die gut schließt und man keine Angst haben muss, dass sich diese bei Transport unbeabsichtigt öffnet.
Auf dem Etikett an sich sind alle relevanten Information gut leserlich und transparent angegeben. Auf der Vorderseite wird die pharmazeutische Qualität des Agmatin Sulfats genannt. Auf der Rückseite finden wir vorbildlich alle wichtigen Warnhinweise, sowie die ausgewiesenen Qualitätsstandards. Natürlich haben wir auch eine Nährstofftabelle und Zutatenliste. Diese fällt aber bei reinem Agmatin Sulfat entsprechend kurz aus.
Agmatin kaufen
Vorteile und Wirkung von Agamtin schön und gut. Aber wo kann man nun Agmatin Sulfat seriös kaufen? Schließlich gilt es offiziell als nicht mehr verkehrsfähig.
Grundsätzlich ist ja vieles nicht (mehr) verkehrsfähig, aber dennoch erhältlich. Meist aber über dubiose Shops und von unseriösen Herstellern. Von solchen Supplementen raten wird eindringlich ab. Man weiß nie, ob wirklich das enthalten ist, was drauf steht. Besonders für Wettkampfathleten kann dies im Falle verbotener Substanzen die Disqualifikation vom Wettkampf bedeuten. Von den gesundheitlichen Gefahren mal ganz abgesehen. Die sollten sowieso jedem bewusst sein.
Dabei handelt es sich um reines Agmatin Sulfat ohne jegliche Zusatzstoffe, das alle relevanten Qualitätsstandards erfüllt. Zu diesen zählen die GMP (Good Manufacturing Practice), die Zertifizierung nach ISO 9001 und HACCP. Zudem wird das Produkt vom Hersteller regelmäßigen externen Laboranalysen unterzogen.
Agmatin Preis-Leistungsvergleich
Preis-/Leistungsvergleich | Arginin (z.B. BPS-Pharma) | L-Citrullin | L-Arginin |
Preis pro 100g | 14,30€ ohne Rabatt | ca. 5,00€ bis 10,00€ | ca. 4,00€ bis 8,00€ |
Portionsgröße für optimale Wirkung | 1,5g bis 2,0g | 6,0g bis 8,0g | 6,0g bis 8,0g |
Preis pro Portion | 0,21€ bis 0,27€ | 0,31€ bis 0,80€ | 0,24€ bis 0,64€ |
Achtung: In der Vergangenheit kam es zum Verkauf von Fälschungen der Produkte und Verkauf über Amazon und Ebay. BPS Pharma hat damals schnell reagiert und eine Liste mit lizensierten Wiederverkäufern (Shops) veröffentlicht und diesen entsprechende Bestätigungen ausgestellt. Neuerdings verwendet BPS Pharma auf Produkten spezielle durchnummerierte Hologramm-Siegel, die es den Produktfälschern schwerer machen sollen. Solltet ihr euch unsicher sein, ob ihr ein gefälschtes Produkt hab, wendet euch am besten direkt an BPS-Pharma. Die sicherste und gleichzeitig günstigste Variante aufgrund des Rabatt-Codes ist der direkte Kauf beim Hersteller.
Unser Fazit zu Agmatin
Wir sehen Agmatin als ziemlich coolen Wirkstoff, da er ein großes Wirkstoffpotential birgt. Die Wirkung als Pump-Supplement alleine konnte uns schon überzeugen. Zwar liegt diese in etwa gleichauf mit hochdosiertem L-Citrullin und sogar über der von L-Arginin, jedoch sind die anderen Wirkspektren doch noch etwas interessanter.
So zum Beispiel die Synergieeffekte mit Nootropika, mit Cannabinoiden im Falle der Ergänzung zu CBD, die Steigerung der Insulinsensitivität. Zwar ist die Studienlage noch dünn und es handelt sich zum Teil um Untersuchungen an Tieren, jedoch sind die Erfahrungen unter Sportlern doch durchwegs als positiv zu erachten.
Und ganz ehrlich, nur weil die Studienlage zu einem Stoff noch eher dürftig ist, heißt es nicht im Umkehrschluss, dass dessen Wirksamkeit nicht gegeben ist. Am Anfang jeder Untersuchung stehen Erfahrungen aufgrund derer die nähere Untersuchung gründet.
Wir sind noch nicht ganz entschlossen, ob wir Agmatin tatsächlich als reines Pump-Supplement, oder aufgrund der gesundheitlich vorteilhaften Wirkungen in Verbindung mit dem niedrigen Portionspreis einfach als Basic sehen. Wir werden das 4YOURVEINZ Agmatin Sulfat auf jeden Fall jetzt im Alltag weiter testen!
Wichtig ist, dass man bei Agmatin die Wechselwirkungen mit anderen Nähr- und Wirkstoffen, insbesondere mit Protein, bei der Einnahme beachtet. Ansonsten kann es sein, dass man sich über eine geringe oder gar ausbleibende Wirkung wundert.