Schon einmal von sogenannten Adaptogenen gehört? Zu diesen gehört auch Ashwagandha – die mit als bedeutsamste aller Ayurveda Heilpflanzen und besonders potentes Adaptogen gilt. Ashwagandha (withania somnifera) wird in Deutschland eher als Schlafbeere bezeichnet und gehört zu den Nachtschattengewächsen. Ihr werden viele vorteilhafte Wirkungen zugeschrieben – beispielsweise bei Schlafstörungen und gegen Stress. Nun hat ein Arzt – nämlich Thiemo Osterhaus – Ashwagandha über einen Zeitraum von mehreren Monaten getestet. In seinem entsprechenden Video, das er über YouTube geteilt hat, verriet er unter anderem, dass er dadurch einen Anstieg seines Testosteronspiegels vermerken konnte. Wir haben nachgesehen, was an der Sache dran ist – und welche Schlussfolgerungen sich daraus ziehen lassen.
In Indien, Pakistan und weiteren Regionen wird Ashwagandha bereits seit mehr als 3.000 Jahren in der traditionellen Heilkunde zum Einsatz gebracht. Wichtig zu wissen: Man nutzt die Beeren – die denen der Physalis ähneln – der Pflanze nicht, lediglich deren Wurzeln und Blattwerk. Das Gewächs kommt unter anderem in Asien, aber auch in Griechenland, Spanien oder gar Afrika vor. Die seit Jahrtausenden überlieferten Vorteile der Heilpflanze fanden jedoch erst vor kurzer Zeit wirkliche Beachtung in der Forschung. Es sind mehrere Studienergebnisse veröffentlicht worden, die aufhorchen lassen: Beispielsweise von dem Department of Neuropsychiatry and Geriatric Psychiatry in Indien [1].
Wie die Forscher der Studie benennen, wirkt sich Stress negativ auf Körper und Geist aus: Ob akuter oder chronischer Stress – dieser kann das Treffen von Entscheidungen, aber auch die Stimmung beeinflussen und Angstzustände hervorrufen [2]. Während sich der Körper akutem Stress oft noch ausreichend anpassen kann, ist das bei chronischem Stress nicht der Fall. Stress induziert die Cortisol-Ausschüttung und wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. So steigt unter anderem der Blutdruck, aber auch kognitive Fähigkeiten wie die Selbstregulation können beeinträchtigt werden. Gleichzeitig scheint Stress eine negative Wirkung auf den Hormonhaushalt zu haben, aber auch als Faktor für Übergewicht zu gelten [3]. Umso wichtiger also, chronischem Stress möglichst gut vorzubeugen.
In der Studie aus Indien wurden 64 Individuen mit chronischem Stress untersucht. Die Betroffenen wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Placebo-Gruppe und eine Gruppe zur Behandlung mit einer Ashwagandha-Kapseln zweimal täglich. Durch die Messung des Cortisol-Gehalts im Blut konnte an Tag 60 festgestellt werden: Die Personen der Ashwagandha-Gruppe wiesen deutlich niedrigere Cortisol-Level auf [1]. Dabei wurde 300mg hochkonzentriertes Ashwagandha Wurzelpulver pro Kapsel zum Einsatz gebracht. In der Studie wurde auch verdeutlicht: Nebenwirkungen haben keine der Patienten verspürt, die allgemeine Verträglichkeit ist als gut zu bezeichnen. Durch diese Wirkungsweisen kann Ashwagandha als Adaptogen bezeichnet werden, das die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit von Geist und Körper bei Stress verbessert.
Eine Studie der Indian Red Cross Society hat verdeutlicht, dass die Anwendung von Ashwagandha auch für Übergewichtige, die unter chronischem Stress leiden, eine gute Idee sein kann [4]. Denn: Die Stressempfindlichkeit der Probanden sank durch die Einnahme von 300mg Ashwagandha (zweimal täglich) erheblich, zudem konnte Heißhunger im Vergleich zur Kontrollgruppe reduziert werden. Weil ein erhöhter Cortisolspiegel die Einlagerung von Fett begünstigt und Ashwagandha wiederum diesen Pegel senkt, könnte die Heilpflanze also auch zum Abnehmen oder Vorbeugen von Übergewicht gut geeignet sein.
Auch diese Studien belegen die Wirkungsweise von Ashwagandha
Eine 2019 veröffentlichte Studie [5] fand heraus, dass Ashwagandha durch die Reduzierung von Stress und Cortisol einige Vorteile mitbringt. So haben alle der 58 Studienteilnehmer eine Verbesserung ihrer Schlafqualität verspürt – und das sowohl in der Gruppe mit 250mg, als auch in der Gruppe mit 600mg Ashwagandha täglich. Neben dem niedrigeren Cortisolspiegel ist auch aufgefallen, dass die Individuen weniger mit Angstzuständen und Stimmungstiefs zu kämpfen hatten.
Es gibt natürlich noch viele weitere, interessante Studien zu dem Thema zu erkunden, die die Berechtigung von Ashwagandha als Heilpflanze und “Superpflanze” unterstreichen. Eine indische Studie aus 2015 untersuchte an 57 Männern, welchen Effekt die Pflanze auf Muskelmasse und -Kraft ausüben konnte. Eine Gruppe erhielt 300mg Ashwagandha Wurzelextrakt – und das zweimal am Tag. Die Kontrollgruppe hingegen nur ein Placebo. Es zeigte sich: Nach acht Wochen konnten deutliche Unterschiede in Bezug auf die Muskelkraft und -Masse festgestellt werden, sodass die Supplementierung für das Krafttraining Sinn machen könnte [5]. Gleichzeitig fiel der Testosteronspiegel bei den Probanden durch die Aswagandha Einnahme deutlich höher aus, während der Körperfettanteil reduziert werden konnte. Letzterer wird mit dem gesunkenen Cortisolspiegel in Verbindung gebracht. Ansonsten fand man durch weitere Studien heraus:
- Ashwagandha verbessert die Ausdauer und Regeneration [6] – auch die Lebensqualität der Athleten konnte laut der Studie verbessert werden
- Schnelleres Einschlafen und bessere Schlafqualität [7], sowie eine gute Verträglichkeit fallen auf Ashwagandha zurück
- Auch antioxidantische und entzündungshemmende Eigenschaften werden der Superpflanze zugeschrieben [8]
- 300mg Ashwagandha täglich wirken sich auch positive auf die kognitive Leistungsfähigkeit und das Gedächtnis aus [9]
Alles in allem lässt sich sagen: Nicht ohne Grund hat die Schlafbeere in der Ayurveda so große Bekanntheit erlangen können. Extrakte aus der Pflanzenwurzel helfen in verschiedenen Bereichen des Alltags weiter: Stressempfinden und Cortisol-Ausschüttung werden reduziert, Übergewicht kann entgegengewirkt werden, aber auch Schlafproblemen. Zusätzlich kann die Anwendung sportliche und kognitive Leistungen positiv beeinflussen, die Ausdauer fördern und auch die Muskelkraft durch Krafttraining unterstützen. Dank der guten Verträglichkeit gibt es wirklich keine Gründe, Ashwagandha nicht selbst einmal über mehrere Wochen auszuprobieren und sich von der potentiellen Wirkung selbst zu überzeugen.
Welche Wirkstoffe stecken in der Ashwagandha?
In der Wurzel, aber auch den Blättern der Pflanze sind die Withanolide enthalten – diese wurden bisher als Wirkstoffe der Ashwagandha am besten erforscht. Mindestens 40 verschiedene Withanolide sind in der Pflanze zu finden, die wiederum der Stoffgruppe der Lactone angehören. Die stressregulierende Wirkung der Pflanze wird unter anderem dem Withanolid oder Withaferin A zugeschrieben – dem ersten Withanolid aus Ashwagandha, welches als erstes isoliert und genauer untersucht wurde. Weiterhin in der Pflanze enthalten sind:
- Alkaloide
- Flavonoide
- Tannine
Tannine gelten unter anderem als verdauungsfördernd, während Flavonoide zur Blutgerinnung beitragen sollen. Alkaloide wiederum dienen der Pflanze selbst als Schutz vor ihren Feinden, können aber auch euphorisierende Wirkungen unterbreiten und sind nicht selten in Medikamenten zu finden.
Kann Ashwagandha nun wirklich den Testosteronspiegel anheben – und welche Vorteile würde dies mit sich bringen? Es ist in der Wissenschaft allgemein bekannt, dass ein höherer Testosteronspiegel mit mehr Muskelmasse und besserer Performance in Verbindung gebracht werden kann. Denn: Das Testosteron unterstützt die Muskelproteinbiosynthese. Auch die Muskelkraft scheint dadurch positiv beeinflusst werden zu können [10]. Ein niedriger Testosteronspiegel hingegen wird mit Stimmungstiefs bis hin zur Depression in Verbindung gebracht [11]. Grundsätzlich gilt aber zu allen oben genannten Wirkungsweisen: Die Studienlage fällt zu der Pflanze noch zu dünn aus, um wirklich aussagekräftig Effekte der Extrakte verdeutlichen zu können. Es sind also weitere, groß angelegte Studien vonnöten, um die bisher aufgetretenen Effekte in ausreichendem Maße zu bestätigen. Dennoch sind die ersten Erkenntnisse sehr interessant und plausibel.
Das sagt auch Doktor Thiemo Osterhaus in seinem YouTube Video, weshalb dieser einen Selbstversuch gestartet hat: Er hat sechs Monate lang Ashwagandha in Form des Produktes „Ashwa Pro“ von ESN, das den Markenextrakt KSM66® enthält, eingenommen und seine Blutwerte vor Versuchsbeginn mit denen nach Ende des Versuches verglichen. Der Testosteronwert (freies Testosteron) von Thiemo lag zu Beginn des Experimentes bei 16,72 – zu Ende des Experiments hingegen war der Wert auf 25,5 angestiegen. Hierzu hat Thiemo jeden Tag 600mg Ashwagandha zu sich genommen.
Ashwagandha scheint hier also wie vermutet gewirkt zu haben – auch, wenn sich von dem Selbstversuch einer Person keine allzu großen Rückschlüsse ziehen lassen, bestätigt sich damit die Erkenntnis mancher Studien. Thiemo Osterhaus erwähnt nebenbei, dass ein erhöhter Testosteronspiegel mit Kraftzuwachs verbunden ist – und bestätigt damit die Annahme und vielversprechenden Ergebnisse bisher genannter Studien. Doch nicht nur diesen Wert konnte Thiemo nach Experimentende feststellen: Auch die Schlafqualität des Arztes habe sich deutlich verbessert, er sei wesentlich entspannter in den Tag gestartet und habe nach eigenem Empfinden auch deutlich mehr Kraft.
Doch damit nicht genug: Ashwagandha soll auch die Schilddrüsenhormone erhöhen können. Das sei vor allem für Personen mit einer Schilddrüsenunterfunktion von Bedeutung, die eine niedrigere Dosierung ihrer Medikamente anpeilen möchten. Wichtig hierbei: Dies sollte nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen, der die entsprechenden Werte immer wieder kontrolliert. Thiemo zieht in seiner Zusammenfassung erste Rückschlüsse: Er sieht Ashwagandha als äußerst vielversprechend an – und arbeitet daher in seiner Praxis auch immer wieder mit dem Pflanzenextrakt.
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Wo liegt die richtige Ashwagandha Dosierung?
In den genannten Studien wurde stets mit einer Dosierung von 240mg bis hin zu 600mg Ashwagandha Extrakt am Tag gearbeitet – und das, ohne Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten bei den Probanden festzustellen. Wie bereits erwähnt, hat Thiemo Osterhaus selbst auf 600mg Ashwagandha pro Tag gesetzt, ohne Nebenwirkungen zu verspüren – die etwas höhere Menge scheint also keinerlei Probleme zu bereiten. Laut Doktor Osterhaus sollte die Einnahme von Ashwagandha mindestens sechs Wochen lang erfolgen, damit die Wirkungen des Extraktes verspürt werden können. Denn: Der Körper benötigt eine gewisse Zeit, um von den Effekten zu profitieren.
Wichtig: Wer an chronischem Stress leidet, kann durch Ashwagandha zwar Vorteile erwarten – allerdings kann selbst dieses potente Pflanzenheilmittel keine Wunder bewirken. Aus diesem Grund sollten zunächst einmal die Ursachen für den chronischen Stress ausfindig gemacht und bekämpft werden. Eine Änderung der eigenen Lebensweise, Ernährung und mehr Bewegung im Alltag können oftmals Stressfaktoren beseitigen. Auch bei schwerwiegenden Schlafproblemen lohnt es sich, vorab einen Arzt zu konsultieren und Ursachen für das Problem ausfindig zu machen.
Fazit
Zusammenfassend sei gesagt: Tatsächlich fällt die Studienlage zu Ashwagandha bisher noch sehr dünn und wenig umfassend aus. Daher sollte auch nicht zu viel Hoffnung in die möglichen Wirkungsweisen der ayurvedischen Heilpflanze gelegt werden. Auch das Selbstexperiment, beziehungsweise der Versuch von Thiemo Osterhaus stellt nicht dar, was jeder von der Ashwagandha Einnahme erwarten kann. Allerdings zeigen bisherige Studien schon sehr vielversprechend auf, was die Pflanze vermutlich bieten könnte: Besserer Schlaf, weniger Stressempfinden und ein niedrigerer Cortisolspiegel sind es sicherlich wert, Ashwagandha selbst auszuprobieren und herauszufinden, ob die Pflanze dem eigenen Wohlbefinden weiterhilft.
Wer die Wirkungsweisen von Ashwagandha auf den Testosteronspiegel und Muskelkraft prüfen möchte, kommt also nicht daran vorbei, die Supplementierung selbst auszuprobieren. Beim Kauf sollte auf das Extrakt in Form von KSM-66® geachtet werden*. Denn: Dieses wird auch in den meisten Studien verwendet, ist also jene Form des Ashwagandhas, die bisher am häufigsten untersucht wurde und für Sportler relevant ist. Abschließend können wir noch einmal betonen: Ashwagandha hat ein großes Potential – auch, wenn dieses bisher durch Studien nur angedeutet, aber noch nicht ausreichend belegt werden konnte. Wegen der kaum vorhandenen Nebenwirkungen spricht jedoch nichts dagegen, Ashwagandha einmal auszuprobieren – und das bestenfalls über einen längeren Zeitraum hinweg.
FAQs – wichtige Fragen und passende Antworten
Kann bei der Einnahme von Ashwagandha der Testosteronspiegel auch bei Frauen steigen?
Nein. Die genannten Studien zu diesem Thema beziehen sich lediglich auf Männer, wie auch Doktor Thiemo Osterhaus bestätigt. Zudem steigert Ashwagandha nicht direkt den Testosteronspiegel, sondern indirekt durch Parameter, die besonders im Zusammenhang mit dem Testosteronspiegel bei Männern stehen: Nämlich Cortisol und Schlaf. Man geht also vielmehr davon aus, dass die Heilpflanze eine ausgleichende Wirkung auf den Hormonhaushalt ausüben kann. Doch auch hierzu gilt, dass die Studienlage noch zu dünn ausfällt, um genauere Aussagen machen zu können.
Ist bei Ashwaganda mit Nebenwirkungen zu rechnen?
Wie auch Doktor Osterhaus benennt, gehört zu den wenigen möglichen Nebenwirkungen der Ashwagandha Supplemente, dass die Schilddrüsenhormone ansteigen können. Dies ist bei einer -Unterfunktion ein Vorteil, bei Personen, die aber an einer Schilddrüsenüberfunktion leiden, nicht ganz so hilfreich. In den Studien galten Dosierungen von bis zu 600mg täglich als gut verträglich, sodass hier keinerlei Nebenwirkungen zu befürchten sind. Doktor Osterhaus habe selbst in seiner Praxis bisher keine Nebenwirkungen des Pflanzenextraktes wahrnehmen können.
Wer sollte auf die Einnahme von Ashwagandha verzichten?
Verzichten sollten alle, die an einer Schilddrüsenüberfunktion leiden und diese auch mit entsprechenden Medikamenten behandeln. Weil Ashwagandha die Schilddrüsenfunktion erhöhen kann, würde sich dies negativ auf die Erkrankung auswirken und die Blutwerte vermutlich verschlechtern. Wer an der Schilddrüsenüberfunktion leidet, kann zu diesem Thema den behandelnden Arzt konsultieren und gegebenenfalls Blutwerte in regelmäßigen Abständen nachprüfen lassen.
Sorgt Ashwagandha für Leberschäden?
Hin und wieder werden online Nachteile von Ashwagandha für die Leber beschrieben. So soll das Pflanzenextrakt die Leber schädigen – dies konnte jedoch nicht zweifelsfrei belegt werden. Auch weiß man nicht genau, woher genannte Leberschäden stammen könnten – beispielsweise von Schadstoffen in entsprechenden Mitteln mit dem Pflanzenextrakt. Hinweise auf tatsächliche Nachteile dieser Hinsicht gibt es also nicht.
Quellen:
[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23439798/
[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28856337/
[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29927688/
[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27055824/
[5] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26609282/
[6]https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33600918/
[7] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32818573/
[8] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35656930/
[9] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34858513/
Bildquelle: Titelbild: https://www.youtube.com/@ThiemoOsterhaus